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Könnten bald Menschen im Glastunnel durch den Lappwaldsee von Harbke nach Helmstedt spazieren?

Blick auf die ehemalige Bergbaulandschaft mit dem sich füllenden Lappwaldsee in Richtung Helmstedt. Foto: Ronny Schoof (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Blick auf die ehemalige Bergbaulandschaft mit dem sich füllenden Lappwaldsee in Richtung Helmstedt. Foto: Ronny Schoof
Die Vision eines Glastunnels für den Lappwaldsee zwischen Harbke und Helmstedt wird konkreter. Was geplant ist.

 

Die Idee trägt gewiss etwas Utopisches in sich, zugleich aber auch etwas Reizvolles: eine begehbare gläserne Unterwasserröhre zwischen dem Harbker und dem Helmstedter Seeufer.

Seit dem vergangenen Jahr wird darüber ernsthaft philosophiert. Dass eine Realisierung durchaus angestrebt wird, unterstreicht der Planungsverband Lappwaldsee nun, indem eine Machbarkeitsanalyse vorgelegt wird, die zur Abwägung des weiteren möglichen Vorgehens dienen soll. Bei der geplanten Präsentation in Helmstedt handelt es sich um eine semi-öffentliche Veranstaltung mit geladenen Gästen und Medienvertretern.

Was die Vision eines Glastunnels beflügelt, erläutert der Planungsverband im Vorfeld so: „Einzigartiges Merkmal des Helmstedter Reviers (Bezeichnung der hier verorteten ehemaligen Tagebaulandschaft; Anm. d. Red.) ist seine länderübergreifende Lage an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Mit dem in der Helmstedter und der Harbker/Wulfersdorfer Grube entstehenden Lappwaldsee als Teil einer ganzen Seenlandschaft besteht die Aussicht, am einstigen Eisernen Vorhang und parallel mit dem Grünen Band in den nächsten Jahren eine Landschaft zu entwickeln, die Narben schließt. Die Ausweisung des Grünen Bandes als Nationales Naturmonument ist dabei eine große Chance. Dabei erscheint es uns wichtig, beide Bedeutungen – die kulturhistorische und die ökologische – gleichwertig zu achten und zu vermitteln. Am nördlichen und südlichen Ufer des Lappwaldsees sind das Grüne Band und der fast 10.000 Kilometer lange Iron Curtain Trail derzeit noch unterbrochen.“

 

Daher die Überlegung einen Lückenschluss „im See“ herbeizuführen. Zugleich, so der weiterführende Gedanke im Planungsverband, würde damit ein Besuchermagnet geschaffen: „Ein in diesem Verlauf begehbarer Unterwassertunnel hätte im Vergleich zu anderen Seen in der Region, in Deutschland und darüber hinaus ein absolutes Alleinstellungsmerkmal und wäre ein Highlight am Lappwaldsee. Kein vergleichbares Bauwerk wurde in anderen ehemaligen Tagebaugebieten errichtet. Der Lappwaldsee soll sich mit diesem Projekt von anderen Bade- und Naherholungsgebieten abheben.“

 

Auch bestehen bereits recht genaue Vorstellungen davon, welche Gestalt das Innere dieser Röhre annehmen sollte: „Es soll die deutsch-deutsche Geschichte der Ausbeutung der Braunkohle in diesem Revier auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges um 1980 erzählt werden, welche vor dem Hintergrund des sogenannten Grenzkohlepfeilers für sich genommen schon absolut einmalig ist. Dazu wäre wünschenswert, die Röhre mit grünen LEDs zu illuminieren, so dass das Grüne Band von den Ufern und aus der Luft sichtbar wird.“

 

Unterm Strich sei die Vision des Glastunnels im Lappwaldsee „ein spezielles Sonderinfrastrukturprojekt“. Zwei Studenten der Fachrichtung Sonderinfrastrukturen an der Ostfalia-Hochschule für angewandte Wissenschaften Braunschweig/Wolfenbüttel haben zu diesem Zweck die Machbarkeitsanalyse erarbeitet.

 

Dass all dies noch recht theoretischer Natur ist, hatte Harbkes Bürgermeister und stellvertretender Vorsitzender des Planungsverbands Lappwaldsee, Werner Müller, bereits nach der ersten Erörterung der Idee im Vorjahr unmissverständlich geäußert: „Das ist alles noch weit weg. Solange nicht über den endgültigen Wasserstand entschieden ist, kann man gar nichts planen – keinen Weg und erst recht keinen Tunnel. Und aus meiner Sicht dauert es noch Jahre, ehe überhaupt Klarheit darüber besteht.“

 

Text: Ronny Schoof - Volksstimme