Erinnerungen an das Feuer in Völpke vor zehn Jahren

Gerhard Reimann schildert Eindrücke vom Brand und dem Wiederaufbau der Sporthalle - Zehn Jahres ist es her, dass der Großbrand in der Völpker Sporthalle die Gemeinde aufschreckte. Viel ist seither zum Wohle des Sports im Dorf passiert. Dem Schock und der Zerstörung folgte ein entschlossener Wiederaufbau. Gerhard Reimann, ehemaliger Sportlehrer und noch immer aktiver Übungsleiter, erinnert sich für die Volksstimme an die Geschehnisse.

Am 7. August 2001 überbrachte mir Bärbel Schlinkert die traurige Nachricht: „Gerhard, deine Sporthalle brennt!" Unglaublich, aber wahr – so konnte ich mich persönlich überzeugen, dass dunkler Rauch aus den Fenstern der Sporthalle emporstieg. Schon kurz danach heulten die Sirenen, und die Feuerwehr war schnell am Ort des Geschehens. Durch die starke Rauchentwicklung war kein Durchdringen zum Brandherd möglich. Nur über das Dach einer anliegenden Gartenlaube kam man zu den Fenstern des Geräteraums, und von hier aus konnte der Löschangriff eingeleitet werden. Hausmeister Axel Towara hatte kurzentschlossen den Strom zur Sporthalle über die Hauptsicherung abgeschaltet.Fast 30 Jahre hatten wir unsere Sporthalle und waren damit sehr zufrieden – und nun dieses Feuer. Erst im Jahr zuvor war die Sanierung der Toiletten, der Wasch- und Duschräume und des Flurs mit viel finanziellem Aufwand betrieben worden.

Nach einigen Stunden konnte der Schwelbrand gelöscht werden. Der starke Rauch war abgezogen. Hitze, Rauch und Löschmittel hatten der Halle arg zugesetzt. Parkett, Wände, Decken und der Sozialtrakt waren schwer in Mitleidenschaft gezogen. Erst jetzt konnte der entstandene Schaden erkannt werden.

Einig waren sich der damalige Bürgermeister Klaus Glandien, der Verwaltungsleiter Dieter Gödecke, die Grundschulleiterin und der Wehrleiter, dass nach dem immensen Schaden schnell Maßnahmen getroffen werden sollten, um mit der Entsorgung, der Reinigung und dem Ausbau beginnen zu können. Auch wurde über die Ausweichmöglichkeiten für Schulen, Sportverein und Herzgruppe gesprochen.

Unklar blieb weiterhin die Ursache des Brandes. Von den Fachleuten und der Versicherung wurde der Schaden auf zirka 100 000 Mark geschätzt. Alle Sportgeräte waren unbrauchbar oder sind vernichtet worden. Für die Ausbauarbeiten wurde ein Architekt eingesetzt, der bemüht war, die Anforderungen einer modernen Sporthalle zu sichern. Weiter galt es, Bau-, Reinigungs- und Entsorgungsfirmen zu finden, was auch recht zügig vonstatten ging.

Alle Zuleitungen wurden hinter den Prellwänden und die Heizkörper in drei Meter Höhe angebracht. Weiße Farbe verlieh der Sporthalle wieder ein freundliches Bild. Die Hallenbeleuchtung wurde mit ballsicheren Lampen versehen. Stück für Stück ging es voran, bis mit der Installation des Doppelschwingbodens auch die letzte Großarbeit erledigt war. Noch einmal kamen die Maler, um die Spielfeldmarkierungen aufzutragen. Ich selbst habe zusammen mit einem Werbestudio die Ausgestaltung der Halle mit einigen Leitsätzen des Sports übernommen.

Konnten die Sportgeräte der Schule von der Versicherung bezahlt werden, so mussten die Abteilungen des TSV ihre Ausrüstung selbst durch den Verein, durch Spenden und Sponsoren erneuern. Auch die Herzsportgruppe konnte mithilfe der Nachbarvereine und einiger Spenden wieder einige Kleinsportgeräte erhalten.

Alle Teilnehmer des Sports begrüßten die Neugestaltung der Sporthalle und fühlen sich seither sehr wohl in ihr. Der gesamte Trainings- und Wettkampfbetrieb ist gesichert. Auch haben schon einige Großveranstaltung in der wiederaufgebauten Halle stattgefunden. Im vorigen Jahr konnte auch die Verglasung der Fenster erneuert werden. Die blendsicheren Schreiben haben sich sehr gut bei Wettkämpfen bewährt.

Die Sportler und Bürger der Gemeinde Völpke sind stolz auf ihre Sporthalle und bedanken sich bei allen, die dies ermöglicht haben!

Foto: Dieses Bild bot sich den Einsatzkräften von der Völpker Feuerwehr vor einem Jahrzehnt, am 7. August 2001: dichter Qualm steigt aus den Fenstern der Sporthalle empor, ein Herankommen an den Brandherd ist schwierig. Die Innenräume wurden vom Schwelbrand stark in Mitleidenschaft gezogen.

Text und Foto: Ronny Schoof - Volksstimme