Kunstrasenplatz in Eilsleben: Verwaltung pocht auf Nachbesserung

Im Juli 2021 wurde der Kunstrasenplatz nach gut zehnmonatiger Bauzeit mit problematischem Verlauf eingeweiht. Foto: Ronny Schoof (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Im Juli 2021 wurde der Kunstrasenplatz nach gut zehnmonatiger Bauzeit mit problematischem Verlauf eingeweiht. Foto: Ronny Schoof
Noch immer besteht am Eilsleber Kunstrasenplatz ein Entwässerungsproblem. Die Gemeinde zieht die Zügel nun etwas straffer, strebt aber weiterhin eine „einvernehmliche Lösung“ an. Wie geht es jetzt weiter?

„Der Streit um die Mängelbeseitigung ist noch nicht beigelegt. Das ist natürlich sehr ärgerlich“, stellt Bürgermeister Matthias Finke im Gespräch mit der Volksstimme die aktuelle Situation um den 2021 neu gebauten Kunstrasenplatz auf dem Eilsleber Sportvereinsgelände dar. Bereits im vorigen Sommer hatte Finke moniert, dass sich „der Austausch mit dem bauausführenden Unternehmen schleppend“ gestalte.

Da sich in puncto Nachbesserung seither nichts getan hat, sei die Gemeinde als Bauherrin beziehungsweise Eigentümerin der Anlage „jetzt den nächsten Schritt gegangen“, so Finke und habe „die Baufirma über einen Anwalt aufgefordert, die Mängel zu beseitigen.“ Den Klageweg möchte Finke noch vermeiden: „Wir wünschen uns weiterhin eine einvernehmliche Lösung. Wir sind noch innerhalb der Gewährleistungsfrist. Ich hoffe, dass auf dieser Basis jetzt endlich Bewegung in die Sache kommt.“

Die Gemeinde fordert einen vollumfänglich nutzbaren Platz ohne mängelbedingte Folgekosten zu eigenen Lasten ein. „Da spielt auch der Aspekt der Materialbelastung und Lebensdauer mit rein, denn je länger die Mängel bestehen, desto wahrscheinlicher ist es, dass dadurch dauerhafte Schäden am Platz entstehen“, betont Finke.

 

Die Mängel bestehen unter der Oberfläche

Jene Mängel bestehen offenbar unter der Oberfläche. Das Problem äußert sich darin, dass Niederschlagswasser an einigen Stellen des Platzes nicht oder nur schwerlich abläuft; stattdessen steht es und lässt die Oberschicht quillen. Für die Gemeinde ist klar, dass die Ursache dafür in der baulichen Herrichtung des Platzes liegt, da das Entwässerungsproblem von Anfang an bestehe und nicht erst im Laufe der Zeit aufgetreten sei. „Möglicherweise – das steht zumindest stark zu vermuten – haben wir es mit einem mangelhaften Untergrund zu tun“, stellt der Bürgermeister fest.

Ärgerlich sei das vor allem auch deshalb, weil dadurch ein wesentlicher Zweck der Anlage konterkariert wird. So soll der Platz insbesondere in den nassen und frostigen Monaten als Ausweichstätte für das Naturrasengeläuf dienen. Wenn aber ausgerechnet in diesen niederschlagsreichen Perioden das Wasser auf dem Kunstrasen steht, ergibt sich eine widersinnige Situation.

Nicht zuletzt angesichts der hohen Investitionskosten pocht die Gemeinde auf ihr Recht der Mängelbeseitigung. Rund 1,3 Millionen Euro hat das Projekt Kunstrasenplatz verschlungen, den Löwenanteil – etwa zwei Drittel – daran trägt die Gemeinde Eilsleben.

 

Text: Ronny Schoof - Volksstimme