Völpke l Neues Leben in der alten Schule: Den Weg hin zum Gemeindezentrum hat Völpke schon vor einigen Monaten eingeschlagen, als man erst den Dartfreunden Räumlichkeiten im einstigen Schulhaus zur Verfügung stellte und dann auch das Bürgermeisterbüro dorthin verlagerte. Spätestens mit dem Einzug der Johanniter im September begann für das Objekt Schulstraße 2 eine neue Zweck- und Zeitrechnung.

„Eine Schule, da muss man sich keinen Illusionen mehr hingeben, wird es hier auf absehbare Zeit nicht mehr geben“, sagt denn auch Bürgermeister Kai Bögelsack. Das Thema sei durch. Was eine ferne Zukunft bringen mag, wisse man nicht. „Unsere Aufgabe jetzt ist es, das Gebäude anderweitig mit Leben zu füllen, ansonsten wäre es nur ein nutzloser Kostenfresser.“ Und Bögelsack hat auch schon eine ziemlich klare Vorstellung davon, was diese neue Funktion für Völpke bedeuten solle: „Generell möchte ich hier den Herz- und Pulsschlag der Gemeinde etablieren. Das war meine Vision von Anfang an, als ich für das Bürgermeisteramt kandidiert habe.“

Unabhängig von den bereits getätigten Schritten und zeitnahen Plänen wird die Gemeinde nun eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, die weitere Erkenntnisse und Vorschläge zur künftigen Nutzung liefern soll. Kai Bögelsack erklärt: „Es sind noch etliche Räume vorhanden, das ganze Obergeschoss zum Beispiel. Was wollen wir damit anfangen? Die Studie ist konkret auf das Schulhaus bezogen und mit 20.000 Euro im Haushalt eingestellt. Sie ist zu 90 Prozent förderfähig, sodass wir bei entsprechender Antragsberücksichtigung am Ende nur 2000 Euro aus eigener Tasche zahlen. Ich erwarte mir davon Handlungsperspektiven unter der Zielstellung, dass sich alles öffentliche Leben hier in diesem Gebäude abspielen soll.“

Schulungsraum für Vhs-Kurse

Die Kooperation mit den Johannitern sei „ein glückliche Fügung“ gewesen. „So etwas brauchen wir, das hat uns in die Karten gespielt und dazu beigetragen, dass wir hier vorankommen“, ist der Bürgermeister sicher. Ein weiteres Puzzleteil wird in Kürze mit dem Seminar- und Schulungsraum folgen: „Den richten wir unter anderem dafür her, dass die Kreisvolkshochschule hier Kurse geben kann. Dafür ist schon eine Vereinbarung getroffen worden.“ Ratsmitglied Ralf Scherer gebühre Dank dafür, dass er sich für dieses Projekt erfolgreich eingesetzt habe.

So gut wie bezugsfertig ist das neue Bürgerbüro. Übergangsweise hatte Kai Bögelsack nach dem Auszug aus dem Bürgerzentrum (Schulstraße 20) im vorigen Jahr ein noch als solches erkennbares Klassenzimmer für die Amtsgeschäfte genutzt. Nebenan ist derweil die Renovierung in einem nun zweigeteilten Unterrichtsraum erfolgt, der im modernen Schick fortan als des Bürgermeisters Schaltzentrale dient.

„Ich bin gespannt, was sich in den nächsten Jahren hier noch so entwickelt“, meint Bögelsack. Auf altengerechtes Wohnen, wie es kurz nach dem Schul-Aus vor sieben Jahren mal in Erwägung gezogen wurde, wird es aus seiner Sicht aber wohl nicht hinauslaufen: „Dafür haben wir andere, geeignetere Objekte, die teils leer stehen. Deshalb denke ich nicht, dass wir die Schule mit Wohnungen auffüllen müssen.“ Der vorhandene Wohnraum im Gebäude allerdings bleibe bestehen. „Der ist ja auch vermietet.“