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Pfeifentöne bedeuten die Vollendung

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Bild zur Meldung: Pfeifentöne bedeuten die Vollendung

Marienkirche Siegersleben - Die Marienkirche in Siegersleben ist eines der schönsten Gotteshäuser der Region. Nun strahlt auch die Orgel wieder in altem Glanz.

 

Die evangelische Kirchengemeinde ließ beim Festgottesdienst am Sonntag sich gleich zwei feierliche Anlässe vereinen: Orgeleinweihung und Goldene Konfirmation. "Es ist das Gotteshaus Ihrer Jugend, das Gotteshaus Ihres Lebens, erfreuen Sie sich mit den Gästen am Klang der neuen Orgel", wandte sich Interimspfarrerin Dorothea Laser-Merker eingangs an die Jubelkonfirmanden, darunter auch die Vorsitzende des Gemeindekirchenrats, Margrit Linde, für die der Nachmittag somit rundum freudig beseelt war.

 

"Auch wenn ich das alles erst jetzt im Nachhinein so richtig sacken lassen und genießen konnte, weil es zwischendurch doch auch eine ziemlich stressige Angelegenheit war", so Linde am Dienstag. Mit der versammelten Gemeinde und Besuchern aus den Nachbarorten lauschte Linde dem lang ersehnten neuen Timbre der Troch-Orgel von 1862. Kantor Werner Jankowski (Oschersleben) und seine Orgelduett-Partnerin Friedburg Unger (Sülzetal) entlockten dem restaurierten Instrument die ersten (öffentlich vorgetragenen) vernünftigen Töne seit Jahren.

"Man konnte wirklich nicht mehr richtig darauf spielen", erklärt Margrit Linde, "und so eine umfangreiche Erneuerung ist ja nicht von heute auf morgen erledigt. Es wurde innerhalb des letzten Jahres in mehreren Etappen daran gearbeitet." Beinahe eine Untertreibung, denn das gute Stück ist von den Orgelbaumeistern Gerd-Christian und Thomas Bochmann aus Kohren-Sahlis komplett auseinandergenommen worden. Einige nicht mehr zu rettende Teile wurden ersetzt, ansonsten alles so instandgesetzt, dass die Klangkönigin nun wieder weitgehend dem Trochschen Originalzustand entspricht.

"Dank der Zuwendung der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz in Höhe von 16 000 Euro konnte außerdem die Hülle, also der Prospekt mit den von außen sichtbaren Pfeifen, komplett aufgearbeitet werden", freut sich die Ratsvorsitzende. Das Ergebnis fügt sich anmutig ins edle Gesamtbild der Marienkirche ein: erhaben, wärmend, einnehmend. Schönheit, die freilich auch ihren Preis hat. "46 000 Euro insgesamt", beziffert ihn Margrit Linde und fügt, stolz auf die fleißigen Spender, hinzu: "8000 Euro konnten wir aus der eigenen Gemeinde beisteuern, der Rest kam dankenswerterweise vom Kirchenkreis Egeln und vom Orgelfonds der Evangelischen Landeskirche."

Die Orgel sei vorerst das letzte größere Sanierungsobjekt am Siegersleber Gotteshaus gewesen. In erster Linie die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz habe seit 1990 dafür gesorgt, "dass wir uns nicht beschweren können, denn wir haben im Grunde alles bekommen, was wir uns gewünscht haben", ist Linde glücklich. Unter anderem zählten dazu die Turm- und Fassadensanierung, die üppige Innengestaltung und zum 150. des Bauwerks (2012) die neue Sandsteintreppe an der Hauptpforte.

 

Foto: Offizielle Inbetriebnahme beim Festgottesdienst nach der umfassenden Restaurierung: Werner Jankowski und Friedburg Unger bespielten die Siegersleber Troch-Orgel beim Einzug der Jubelkonfirmanden vierhändig.

 

Text und Foto: Ronny Schoof - Volksstimme